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Frühförderung

Die Frühberatungsstelle der Martin-Schule bietet Familien, die sich Sorgen um die Entwicklung ihres Kindes machen, kostenlose Unterstützung an. Der folgende Text gibt einen Einblick in die Arbeitsweise der Frühförderung, ihre Ziele und die Bedeutung der Zusammenarbeit aller Beteiligten.

  • Email: fruehförderung@martin-schule-laichingen.de
  • Telefon: 07333 9544677

Warum ist Frühförderung wichtig?

Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Manchmal treten jedoch Entwicklungsverzögerungen auf oder es besteht der Verdacht, dass ein Kind besondere Bedürfnisse haben könnte. In diesen Fällen bietet die Frühförderung der Martin-Schule Familien Beratung und pädagogische Unterstützung an. Im Vordergrund steht der Wunsch, Eltern dabei zu helfen, ihr Kind auf seinem individuellen Weg zu begleiten und ihm die bestmöglichen Entwicklungschancen zu eröffnen.

Die Frühförderung richtet sich an Familien, deren Kinder Entwicklungsrückstände in verschiedenen Bereichen zeigen oder bei denen eine drohende Behinderung vermutet wird. Ziel ist es, die Kinder zu selbstbewussten, sozial kompetenten und eigenverantwortlichen Persönlichkeiten zu erziehen.

Wie unterstützt die Frühförderung?

Die Frühberatungsstelle der Martin-Schule begleitet und unterstützt Familien in verschiedenen Entwicklungsbereichen ihrer Kinder:

  • Kognition: Hier geht es um die geistige Entwicklung, also um Bereiche wie Wahrnehmung, Denken, Lernen und Gedächtnis.
  • Konzentration/Motivation: Schwierigkeiten in diesen Bereichen können sich auf die Lernfähigkeit und den schulischen Erfolg auswirken.
  • Sprache: Sprachentwicklungsstörungen können die Kommunikation und den sozialen Austausch beeinträchtigen.
  • Soziale und emotionale Entwicklung: Ein wichtiger Baustein für ein harmonisches Miteinander und die Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen.
  • Motorik: Grob- und Feinmotorik spielen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben und der körperlichen Entwicklung.

Auf welchen Werten basiert die Arbeit der Frühförderung?

Die Frühförderung der Martin-Schule orientiert sich an einem ganzheitlichen und wertschätzenden Ansatz. Im Mittelpunkt steht das Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten.

Die Arbeit der Frühberatungsstelle basiert auf folgenden Grundprinzipien:

  • Wertschätzung: Gegenüber den Kindern und ihren Familien.
  • Ganzheitlichkeit: Die Beratung und Förderung betrachten das Kind in seiner Gesamtheit und beziehen die familiären und kulturellen Gegebenheiten mit ein.
  • Individualität: Jedes Kind ist einzigartig. Die Bedürfnisse jedes Kindes stehen im Mittelpunkt aller Bemühungen.
  • Zusammenarbeit: Die enge Kooperation mit Eltern und anderen beteiligten Fachkräften ist entscheidend für eine erfolgreiche Förderung.
  • Gesetzliche Rahmenbedingungen: Die Arbeit der Frühberatungsstelle orientiert sich an den gesetzlichen Vorgaben, insbesondere der Rahmenkonzeption (1998) für Baden-Württemberg und dem Leitfaden der Kernprozesse sonderpädagogischer Frühförderung (2019).

Wie läuft die Frühförderung ab?

Der Weg der Frühförderung beginnt mit der Kontaktaufnahme durch die Familie. Im ersten Schritt geht es darum, die Bedürfnisse des Kindes und der Familie kennenzulernen.

  1. Kontaktaufnahme und Beratung: Familien, die sich Sorgen um die Entwicklung ihres Kindes machen, können sich telefonisch oder per E-Mail an die Frühberatungsstelle wenden. In einem ersten Gespräch werden die Fragen der Eltern geklärt und die Situation des Kindes besprochen.
    • Email: fruehförderung@martin-schule-laichingen.de
    • Telefon: 07333 9544677
  2. Diagnostik: Um den Entwicklungsstand des Kindes genau zu erfassen und die bestmögliche Förderung zu planen, führt die Frühberatungsstelle eine umfassende Diagnostik durch. Dabei kommen verschiedene wissenschaftlich anerkannte Verfahren zum Einsatz. Die Eltern werden in den diagnostischen Prozess mit einbezogen und über die Ergebnisse informiert.
  3. Individuelle Förderplanung: Auf Grundlage der Diagnose wird ein individueller Förderplan erstellt, der die Stärken und Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt. Der Förderplan enthält konkrete Ziele sowie geeignete Maßnahmen und wird in regelmäßigen Abständen überprüft und angepasst.
  4. Durchführung der Förderung: Die Förderung findet in der Regel in Form von Einzel- oder Gruppenangeboten statt und wird individuell auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt.
  5. Regelmäßige Evaluation: Der Förderprozess wird regelmäßig evaluiert, um den Erfolg der Maßnahmen zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Welche Methoden und Verfahren werden eingesetzt?

Die Frühberatungsstelle nutzt verschiedene wissenschaftlich fundierte Methoden und Verfahren:

  • Individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung (ILEB): Die ILEB ist ein wichtiger Bestandteil der sonderpädagogischen Diagnostik und hat zum Ziel, alle an der Entwicklung des Kindes Beteiligten in den Förderprozess einzubeziehen.
  • ICF-CY: Die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit für Kinder und Jugendliche (ICF-CY) bietet einen Rahmen, um die individuellen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen zu erfassen. Die ICF-CY berücksichtigt dabei nicht nur die gesundheitlichen Beeinträchtigungen, sondern auch Umweltfaktoren (z. B. Architektur, soziale Unterstützungssysteme) und personenbezogene Faktoren (z. B. Alter, Geschlecht, Bildungsniveau).
  • Webbasierte sonderpädagogische Diagnostik (WSD): Die WSD ermöglicht eine detaillierte und wissenschaftlich fundierte Diagnostik in verschiedenen Lern- und Entwicklungsbereichen. Die Ergebnisse der WSD fließen in die individuelle Förderplanung ein.
  • Weitere Verfahren: Neben den genannten Verfahren können je nach Bedarf auch andere Methoden zum Einsatz kommen, z.B. Entwicklungsdiagnostik, Psychologische Diagnostik, Eltern-Kind-Interaktion, Anamneseerhebung oder Screening-Verfahren.

Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg

Eine erfolgreiche Frühförderung lebt von der konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die Frühberatungsstelle der Martin-Schule legt daher großen Wert auf einen regelmäßigen Austausch zwischen Fachkräften, Eltern und anderen Institutionen, die mit dem Kind und der Familie in Kontakt stehen. Nur durch gemeinsames Engagement und das Teilen von Wissen und Erfahrungen können optimale Bedingungen für die Entwicklung des Kindes geschaffen werden.

Frühförderung: Der Weg zu mehr Chancengleichheit

Die Frühförderung der Martin-Schule versteht sich als Partner und Wegbegleiter für Familien. Sie bietet Kindern, die Entwicklungsverzögerungen zeigen oder von einer Behinderung bedroht sind, die Möglichkeit, ihre Potenziale zu entfalten und ihre Stärken zu entwickeln. Durch individuelle Förderung und eine unterstützende Umgebung sollen alle Kinder die gleichen Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben erhalten.